Im Zuge einer Hysterektomie wird der Uterus einer Frau teilweise oder gänzlich entfernt. Je nach dem medizinischen Grund für den Eingriff, werden Eierstöcke, Eileiter und unter Umständen auch weitere Teile des Fortpflanzungsapparates entfernt. In diesem Artikel werden wir näher auf die Bedeutung einer Hysterektomie eingehen, und auch die negativen Folgewirkungen beleuchten, die ein solcher Eingriff für das Leben und die sexuelle Gesundheit einer Frau haben kann – und welche Schritte unternommen werden können, um diese ungünstigen Effekte zu verhindern oder zu minimieren.
Welche Beschwerden können eine Hysterektomie machen notwendig?
Typischerweise zählen Krebesarten, die sich in Eierstöcke, Uterus oder Gebärmutterregion ausbreiten, zu den häufigsten Gründen für die Durchführung einer Hysterektomie. In manchen Fällen scheint es die einzige Möglichkeit zu sein, eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Eine Entfernung des Uterus oder des gesamten Fortpflanzungstrakts kann auch angewandt werden, wenn eine Frau an einer Reihe von anderen gesundheitlichen Problemen leidet, wie beispielsweise einem Uterus-Prolaps (eine Loslösung des Uterus aus seiner normalen Position), schweren Blutungen oder Infektionen, Endometriose (welche zu Wucherungen an der Gebärmutter führt), Gebärmutter-Myomen (Wucherungen innerhalb der Gebärmutter, die zu schweren Schmerzen und Blutungen führen können), oder bei einer unnatürlichen Vergrößerung der Gebärmutter.
Welche Veränderungen im Körper bringt eine Hysterektomie mit sich?
Frauen können, abhängig von der genauen Art des Eingriffs, eine ganze Reihe verschiedener körperlicher Auswirkungen als Folge einer Hysterektomie erleben. Es gibt jedoch einige Konsequenzen, die beinahe alle Frauen im Zuge des Eingriffs betreffen. Die deutlichste davon wird in den meisten Fällen das Ausbleiben der Monatsblutung sein, und die damit verbundene Unmöglichkeit einer Schwangerschaft. Frauen, bei denen zusätzlich auch die Eierstöcke entfernt wurden, können nach dem Eingriff auch Symptome der Menopause erleben, da die Eierstöcke zu den wichtigsten Produzenten von Fortpflanzungshormonen wie Östrogen sind. Die Menopause tritt oft auf, wenn die Hormonproduktion gestoppt wird oder stark abnimmt.
Kann eine Hysterektomie das Sexualleben einer Frau beeinflussen?
Eine Hysterektomie kann sowohl vom körperlichen als auch vom psychischen Standtpunkt aus tiefgreifenden Einfluss auf die sexuelle Gesundheit einer Frau haben. Körperlich gesehen kann eine Hysterektomie, wie jede andere Art von Operation, postoperative Schmerzen hervorrufen. Beschwerden im Vaginal- und Beckenbereich können den Geschlechtsverkehr unangenehm machen, bis die Wunden heilen und die Narben sich auflösen. Zusätzlich zu postoperativen Beschwerden leiden einige Frauen unter Problemen wie vaginaler Trockenheit, die anhaltende Schmerzen beim Sex verschlimmern können.
Die mentalen sexuellen Probleme einer Hysterektomie können sowohl durch biologische als auch durch psychologische Einflüsse ausgelöst werden. Wenn das Verfahren die Menopause auslöst, kann die damit verbundene hormonelle Erschöpfung zu einer verminderten Libido führen. Darüber hinaus können die Wechseljahre auch Depressionen verursachen. Eine von Depressionen betroffene Frau kann das Interesse an vielen verschiedenen Aktivitäten verlieren, die ihr früher Spaß gemacht haben, insbesondere an Sex.
Einige Frauen schämen sich möglicherweise dafür, wie ihr Körper, insbesondere ihre Vaginalregion, nach dem Eingriff aussieht. Fälle von Bodyshaming können Intimitätsprobleme auslösen. Andere Frauen plagen wiederum Leistungsprobleme. Ein Team von Wissenschaftlern der Boston University fand heraus, dass Frauen, denen der Gebärmutterhals während der Hysterektomie entfernt wurde, zusätzlich zu anderen sexuellen Problemen wie postoperativen Schmerzen und menopausebedingten Depressionen Leistungs- und Erregungsschwierigkeiten aufwiesen.
Wie können Frauen diesen Problemen entgegenwirken?
Die beste Maßnahme zur Linderung der jeweiligen Beschwerden ist meist abhängig von der jeweiligen Problematik, die sich auf das Sexualleben auswirkt. Es gibt jedoch eine Reihe von therapeutischen Maßnahmen, die Frauen unter Umständen anwenden können:
Dem eigenen Körper Zeit zur Heilung geben
Die meisten Mediziner raten, auf sämtliche sexuelle Handlungen in den ersten 6-8 Wochen nach einer Hysterektomie zu verzichten. Nach dieser Zeitspanne sollten alle Operationsnarben verheilt sein, Blutungen und Ausflüsse nicht mehr auftreten und auch postoperative Schmerzen abgeklungen sein.
Die Intimzone zur alten Form zurückführen
Frauen, die mit leistungsbezogenen Problemen kämpfen, könnten diese lindern oder sogar aus der Welt schaffen, indem sie Übungen zur Stärkung der vaginalen Muskulatur und des Beckenbodens durchführen.
Gegen Scheidentrockenheit vorgehen
Es kann sinnvoll sein, die durch Scheidentrockenheit hervorgerufenen Beschwerden mithilfe von verschiedenen Cremes, Lotionen oder Gleitmitteln zu vermindern.
Den Hormonhaushalt ausgleichen
Frauen in der Menopause können unter Umständen ihre reguläre Hormonbalance wiederherstellen, indem sie sich einer Hormonersatztherapie unterziehen. Dabei kann Östrogen über Tabletten, Pflaster oder Injektionen verabreicht werden. Eine solche Therapie birgt jedoch gewisse Risiken, weshalb sie nur unter Aufsicht eines Arztes durchgeführt werden sollte. Sobald die natürlich Hormonbalance wiederhergestellt ist, können Frauen wieder eine starke Libido erleben.
Depressionen behandeln
In schwächeren Fällen von menopausalen Depressionen könnte eine Hormontherapie dabei helfen, auftretende mentale Beschwerden zu lindern. Sollten die Depressionen jedoch schwerwiegender sein, sollten andere Behandlungswege genutzt und auch eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva in Betracht gezogen werden.
Können Frauen nach einer Hysterektomie noch Spaß am Sex haben?
In den meisten Fällen ist die Antwort auf diese Frage ein klares „Ja“! Wenn Frauen in der Lage sind, herauszufinden, was die Beeinträchtigung des Sexuallebens auslöst, sollte es möglich sein, dagegen effektiv vorzugehen und auch nach einer Hysterektomie wieder ein genussvolles und erfüllendes Sexleben zu führen.