Stress ist unausweichlich, aber wie sich gezeigt hat, hat die Art, wie wir damit umgehen, langfristige Folgen für unsere Gesundheit, Zufriedenheit und unser Wohlbefinden. Sie wissen sicher, dass Stress negative Auswirkung auf die Gesundheit hat, die meisten Menschen verbinden diese jedoch häufig mit besonders stressigen Ereignissen, wie den Verlust des Jobs oder einer geliebten Person.
Laut der Erstautorin dieser Studie, Kate Leger vom Institut für Psychologie und Sozialverhalten an der Universität in Irvine, Kalifornien, „denken die meisten Menschen, wenn sie nach Stressfaktoren gefragt werden, an gravierende Dinge, einschneidende Erlebnisse, die immense Auswirkungen auf ihr Leben haben, wie der Tod einer geliebten Person oder eine Trennung. Sich häufende Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass es eben nicht nur die großen Ereignisse sind, sondern die kleineren Stressfaktoren, denen wir jeden Tag ausgesetzt sind, die ebenfalls Konsequenzen für unsere Gesundheit haben können.”
Frühere Forschungen brachten tägliche Stressbewältigung mit besseren Langzeitfolgen für die Gesundheit in Verbindung, aber die Wissenschaftler untersuchten bis jetzt immer Personen, deren schlechte Stimmung anhält, wenn sie in Stresssituationen kommen. Die Ergebnisse dieser aktuellen Studie zeigen, dass schon das kleinste bisschen Alltagsstress unserer Gesundheit auf lange Sicht schadet, wenn wir an diesen negativen Gefühlen festhalten. Laut Leger „zeigen unsere Forschungen, dass negative Emotionen, die auch bei kleineren, alltäglichen Stressfaktoren anhalten, langfristige Auswirkungen auf unsere körperliche Gesundheit haben.“
Geringer Stress hat Auswirkungen auf die Gesundheit, dank Stressbewältigung lässt er sich jedoch kontrollieren
Legers Team analysierte Daten der Studie „Midlife in the United States“, eine Langzeitstudie zum Thema Gesundheit und Wohlbefinden. Als Teil dieser Studie füllten die Probanden acht Tage lang einen Fragebogen bezüglich ihres täglichen Gemütszustands aus, und erklärten, welche täglichen Stressfaktoren diese Emotionen auslösten. Zehn Jahre nach der ursprünglichen Studie berichteten die Probanden, ob sie mittlerweile eine chronische Krankheit haben, oder andere gesundheitliche Probleme, die ihrem alltäglichen Leben im Weg stehen.
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die ihre schlechte Laune mit in den nächsten Tag nehmen, später mehr gesundheitliche Probleme, chronische Krankheiten und funktionelle Einschränkungen aufweisen. Die Erkenntnisse des Teams blieben auch noch gleich, wenn sie an aktuellen Stress angepasst wurden, und die Auswirkungen schien es auch zu geben, wenn man Geschlecht und Grundgesundheitszustand außen vor ließ. Leger erklärt, „das bedeutet, dass die gesundheitlichen Auswirkungen nicht nur widerspiegeln, wie die Menschen auf tägliche Stressfaktoren oder deren Anzahl reagieren. Es ist etwas spezifisches, wie sie sich am nächsten Tag fühlen, das wichtige Konsequenzen für die körperliche Gesundheit hat.“
Lernen Sie, sich nicht von kleinen Dingen aus dem Konzept bringen zu lassen, um jetzt glücklicher und später gesünder zu sein
Die Erkenntnisse des Teams deuten darauf hin, dass es für unser Langzeitwohlbefinden essentiell ist, zu lernen, wie man sich von Alltagsstress erholt. Dass wir in unserem täglichen Leben Stress erfahren, ist normal und manchmal sogar förderlich, aber bevor Sie alles erdrückt, denken Sie daran, dass es viele Wege gibt, damit umzugehen, und dass das Festhalten an negativen Gefühlen letztendlich das Schlechteste ist, was Sie tun können.
„Stress ist in unserem täglichen Leben üblich. Wir erleben ihn im Job, in der Schule, zuhause und in unseren Beziehungen. Unsere Forschungen zeigen, dass die Strategie ‚einfach loslassen‘ unserer körperlichen Gesundheit langfristig zu Gute kommt“, schlussfolgert Leger.
So bewältigen Sie Stress ganz natürlich
Stress kann sich auf Bereiche Ihrer Gesundheit auswirken, wo Sie es nicht einmal bemerken. Wenn nichts dagegen getan wird, schwächt Stress das Immunsystem, sorgt für einen hohen Blutdruck, und kann zu schlimmeren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und schlimmen Depressionen führen. Hier finden Sie ein paar gesunde Techniken, mithilfe derer Sie die Langzeitfolgen von Stress verringern können.
Halten Sie inne, finden Sie den richtigen Blickwinkel und setzen Sie Prioritäten
Gewinnen Sie Abstand von der Situation, die sie als Stressfaktor ansehen. Wenn der Stressfaktor unvermeidlich ist, denken Sie darüber nach, was Sie tun können, um die Situation in den Griff zu bekommen. Regelmäßige To-Do-Listen oder ein stichpunktartiges Tagebuch sind großartige Möglichkeiten, Überforderung zu vermeiden, indem man die Dinge aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet.
Eignen Sie sich Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken an
Stress ist häufig das Ergebnis eines Gefühls der Überforderung. Meditation und Atemübungen mindern Stress, entspannen den Körper und helfen dem Geist, den Fokus wiederzugewinnen.
Treiben Sie regelmäßig Sport
Regelmäßiger Sport ist laut Forschungsergebnissen der Schlüssel zu psychischer und physischer Gesundheit, fördert das allgemeine Wohlbefinden, mindert Ängste und lindert die Symtome von Depressionen. Schon ein zwanzigminütiger Spaziergang kann unmittelbar Wirkung zeigen. Vielleicht machen Sie Yoga, ein sanftes Workout, das erwiesenermaßen Stress verringert und sogar die Hormonbalance stärkt.
Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen
Immer mehr Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass unsere Ernährung großen Einfluss auf unser Befinden hat. Zum Beispiel steht ein Magnesiumdefizit in Verbindung mit Angststörungen und Depressionen, wohingegen die richtige Menge an Omega-3-Fettsäuren zu einem niedrigeren Cortisolspiegel führt. Es ist wichtig, die richtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen, damit der Körper Stress adäquat bewältigen kann.
Verwenden Sie natürliche Kräuter und ätherische Öle
Bestimmte ätherische Öle wie Kamille, Weihrauch und Bergamotte senken erwiesenermaßen den Cortisolspiegel. Gleichermaßen vermindern adaptogene Kräuter Stress, und helfen dem Körper sogar bei der Bewältigung. Verwenden Sie Kräuter wie Lavendel, Taigawurzel und Maca, die Stresshormone regulieren und das Wohlbefinden stärken können.
Sprechen Sie darüber
Manchmal kann man am besten Dampf ablassen, wenn man sich mit jemandem ausspricht. Mit Freunden, Familie oder Menschen mit ähnlichen Interessen und Problemen Zeit zu verbringen, ist eine gute Maßnahme, um mithilfe von Verständnis und Wertschätzung Stress abzubauen.