Ungefähr 5 bis 6 Prozent aller Kinder und Jugendlicher entwickeln eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS. Die Tatsache, dass nur 2,5 Prozent der Erwachsenen an der Krankheit leiden, lässt vermuten, dass viele Jugendliche mit der Zeit aus der Krankheit herauswachsen. Dennoch konnte die Forschung die Ursache der Erkrankung noch nicht genau bestimmen. Es ist bekannt, dass sich ADHS bereits bei Kindern im Alter von drei Jahren entwickelt und dass es durch andere psychische Störungen ausgelöst werden kann. Neue Forschungen haben einen Zusammenhang zwischen Omega-3 und ADHS gefunden, was darauf hindeutet, dass die nützliche Fettsäure helfen könnte, Kinder effektiver zu behandeln.
Was ist ADHS?
ADHS ist gekennzeichnet durch die Unfähigkeit, sich über einen längeren Zeitraum auf eine einzige Aufgabe zu konzentrieren. Kinder, die unter dieser Krankheit leiden, werden oft dabei beobachtet, wie sie herumzappeln oder sich unermüdlich bewegen. Ob Erwachsener oder Kind, eine Person mit ADHS hat Schwierigkeiten, sich auf komplexe Aufgaben zu konzentrieren. Er oder sie ist auch leichter ablenkbar als andere in der gleichen Altersgruppe. Einige der Symptome von ADHS sind:
- Unfähigkeit, zugewiesene Aufgaben aufmerksam zu erledigen
- häufige Fehler, die scheinbar durch Unachtsamkeit verursacht werden
- nicht auf andere hören
- schlechte organisatorische Fähigkeiten und mangelndes Zeitmanagement
- Nichtbeachtung von Verpflichtungen
- immer aktiv, oder ständig in Bewegung sein
- zu unangemessenen Zeiten rennen und herumalbern
- gewohnheitsmäßiges Unterbrechen von Gesprächen
Diagnose und Behandlung von ADHS
Es gibt zwar keinen spezifischen Test, der zur Diagnose von ADHS dient, aber Ärzte können feststellen, ob eine Person unter dieser Erkrankung leidet und dabei andere Probleme ausschließen. Dieser Prozess beginnt in der Regel mit der Durchführung von Seh- und Hörtests. Der diagnostizierende Arzt wird auch versuchen, andere Erkrankungen auszuschließen, darunter Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen und Lernbehinderungen. Der Arzt wird eine Liste von Kriterien zur Feststellung von ADHS und zur Bestimmung des Schweregrads der Erkrankung heranziehen. Dazu wird er das Kind und die Eltern über frühere Verhaltensprobleme befragen.
Obwohl es derzeit keine Heilung für ADHS gibt, gibt es eine Reihe von Behandlungen, die durchaus wirksam sind. In erster Linie wird das betroffene Kind an Verhaltenstherapiesitzungen teilnehmen, die darauf ausgerichtet sind, ihm soziale Fähigkeiten und Lerntechniken beizubringen. Es können auch Stimulanzien verschrieben werden, da diese Medikamente die Aufmerksamkeit und das Verständnis verbessern können. Zusätzlich werden Eltern, Lehrern und Schulberatern oft Aufklärungsmaterialien zur Verfügung gestellt, um ihnen ein besseres Verständnis für die Herausforderungen zu vermitteln, denen ein Kind mit ADHS gegenübersteht.
Neue Forschung verbindet Omega-3 und ADHS
Laut einer neuen Studie, die einen Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren und ADHS herstellt, könnte es einen natürlichen Weg geben, die Aufmerksamkeit bei Kindern mit ADHS zu verbessern. Die gemeinsame Studie wurde von Forschern des King’s College London und der China Medical University in Taiwan durchgeführt. Im Mittelpunkt der Studie stand die Untersuchung der Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch vorkommen, auf Kinder, die an ADHS leiden. Für die Studie rekrutierten die Forscher 92 Probanden im Alter von sechs bis 18 Jahren, die alle an ADHS litten.
Die Teilnehmer der Studie wurden für die 12-wöchige Studie in zwei Gruppen aufgeteilt. Während dieser Zeit erhielten die Probanden der einen Gruppe regelmäßig hohe Dosen von Omega-3-Ergänzungsmitteln. Die Jugendlichen der zweiten Gruppe erhielten ein Placebo. Jene Kinder, die die Omega-3-Ergänzung bekamen, zeigten eine verbesserte Aufmerksamkeit und Wachsamkeit, sobald der Omega-3-Spiegel in ihrem Blut anstieg. Die Untersuchung ergab jedoch auch, dass ein zu hoher Omega-3-Gehalt im Blut schwerere Fälle von impulsivem Verhalten verursachte. Dies deutet darauf hin, dass die beste Verwendung der Daten darin besteht, die Omega-3-Zufuhr eines ADHS-Kindes genau zu überwachen, um sicherzustellen, dass es einen moderaten Gehalt an dieser Fettsäure bezieht.
Fettsäuren sind insofern wichtig, da sie eine Reihe von Funktionen im Körper erfüllen. Sie helfen beim Aufbau von Zellmembranen, produzieren Eicosanoide (Signalmoleküle) und unterstützen den Körper, mehr Energie zu produzieren. Menschen mit einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren haben ein höheres Risiko, ADHS zu entwickeln. Daher sollten diese Werte bei Kindern, die hyperaktiv zu sein scheinen, überwacht werden.
Was ist Omega-3 und wie können Sie es zu Ihrer Ernährung hinzufügen?
Omega-3-Fettsäuren sind am häufigsten in Fischölen enthalten, zusammen mit den Vitaminen A und D. Obwohl die Forschung über die Vorteile von Omega-3 unterschiedlich ist, wurde allgemein festgestellt, dass sie zur Verbesserung der Herzgesundheit beitragen. Die beiden häufigsten Formen von Omega-3 sind Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). EPA ist häufig in Fischen enthalten, da es aus den Algen gewonnen wird, von denen sie sich ernähren. Diese besondere Art von Omega-3 ist nützlich bei der Bildung von Verbindungen, die zur Bekämpfung von Entzündungen und unerwünschter Blutgerinnung notwendig sind. DHA fördert eine gesunde Spermienproduktion, während es auch der Netzhaut des Auges zugutekommt. Es hilft auch, die Großhirnrinde zu schützen.
Einige medizinische Bedingungen, die von Omega-3-Fettsäuren profitieren können, umfassen:
- Multiple Sklerose
- Prostatakrebs
- postnatale Depression
- Herzgesundheit
- Alzheimer-Krankheit
- gesundes Sehvermögen
- Epilepsie
- fötales Wachstum
Natürliche Quellen für Omega-3-Fettsäuren
Die beste Quelle für Omega-3-Fettsäuren sind ölige, wild gefangene Fische, insbesondere weiße Fische. Zu den Fischen mit hohem Omega-3-Gehalt gehören Lachs, Forelle, Sardellen, Sardinen, Makrele und Hering.
Hier sind weitere Möglichkeiten, Omega-3 in Ihre Ernährung aufzunehmen:
Nahrungsergänzungsmittel
Wenn Sie sich Sorgen machen, dass Sie durch Ihre Ernährung nicht genügend Omega-3-Fettsäuren aufnehmen, können Sie ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel wählen. Dieses kann sicherstellen, dass Sie auch an Tagen, an denen Sie vielleicht keinen Fisch essen, ausreichend Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen.
Eier
Zwar enthalten alle Eier bis zu einem gewissen Grad Omega-3, aber bestimmte Eiersorten haben einen höheren Gehalt an dieser Fettsäure als andere. Normalerweise steht bei jenen mit einem höheren Omega-3-Gehalt dies auf der Verpackung oder direkt auf der Schale.
Vegan-freundliche Auswahl
Während Fisch und Eier die erste Wahl sind, können Veganer diese vorteilhafte Substanz aufnehmen, ohne ihre Ernährungsgewohnheiten zu verletzen. Einige Optionen auf pflanzlicher Basis sind Leinsamen, Hanfsamen, Walnüsse, Chiasamen, frischer Basilikum und Spinat.