Die Nebeneffekte einer vergrößerten Prostata

Die Nebenwirkungen einer vergrößerten Prostata

Die Prostata ist eine kleine Drüse, die sich zwischen Blase und Harnröhre des männlichen Körpers befindet. Zu ihren Hauptaufgaben zählt das Absondern einer Flüssigkeit, die einen großen Teil der Samenflüssigkeit bildet, in der sich die für die Fortpflanzung notwendigen Spermien befinden. Unmittelbar vor der Ejakulation drückt die Muskulatur der Prostata diese Flüssigkeit in die Harnröhre. Zusätzlich sorgt die Prostataflüssigkeit durch ein als prostataspezifisches Antigen (PSA) bekanntes Enzym für eine erhöhte Beweglichkeit der Spermien innerhalb der weiblichen Fortpflanzungsorgane, da Samenflüssigkeit ohne Zugabe von PSA dazu neigt, dick zu werden, und so die Effizienz und Qualität der Spermien reduziert wird.

Wodurch entsteht eine vergrößerte Prostata?

The Sexual Side Effects of an Enlarged Prostate 1Eine Vergrößerung der Prostata tritt durchaus häufig auf, und kann eine Reihe von Ursachen haben. Die sogenannte benigne Prostatahyperplasie (BPH) tritt oftmals als natürliche Nebenerscheinung des Alterungsprozesses auf. Typischerweise kommt es zu einer langsamen Vergrößerung der Prostata bei Männern ab dem 40. Lebensjahr.

Die Wissenschaft ist sich nicht ganz sicher, wodurch das altersbedingte Wachstum des Prostatagewebes ausgelöst wird oder warum manche Männer davon schwerer betroffen sind als andere. Manche Mediziner sind jedoch der Ansicht, dass es neben dem Alter noch weitere Ursachen für das Entstehen von BPH gibt, darunter ein Ungleichgewicht der Sexual- und Fortpflanzungshormone, Herzerkrankungen, Diabetes sowie gewisse Medikamente, Übergewicht, ähnliche Erkrankungen in der Familie und verschiedene Lebensstile.

Was sind die Symptome einer vergrößerten Prostata?

Eine vergrößerte Prostata übt Druck auf Blase und Harnröhre aus, wodurch es zu einer Reihe von Harnwegsbeschwerden wie häufigem Harndrang, ungleichmäßigem Urinfluss, Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Urinieren, Blut im Harn sowie häufigem nächtlichen Urinieren kommt. Zusätzlich haben unter BPH leidende Männer ein größeres Risiko, an Harnwegsinfektionen, Inkontinenz oder sogar Blasen- und Nierenschäden zu erkranken. Die schwerwiegendste Konsequenz von BPH sind jedoch sexuelle Nebeneffekte. Dazu gehören:

Retrograde Ejakulation

Dieser auch als trockene Orgasmus bekannter Effekt, bezeichnet einen männlichen Orgasmus, bei dem keine oder nur sehr wenig Samenflüssigkeit ausgeschieden wird. Verantwortlich dafür ist eine Umleitung der Samenflüssigkeit, die in die Blase statt durch den Penis gelangt.

Erektile Dysfunktion

Männer, die unter dieser Erkrankung leiden, haben Schwierigkeiten, eine Erektion zu erreichen und diese aufrechtzuerhalten, wodurch sexuelle Aktivitäten stark einschränkt oder sogar unmöglich sind.

Reduziertes Lustgefühl

Männer mit dem BPH Syndrom kämpfen womöglich mit Versagensängsten, die zu einem schrittweisen Verlust des Sexualtriebs führen können

Wie kann eine vergrößerte Prostata behandelt werden?

Die medizinische Behandlung von BPH fokussiert sich meist auf die Behandlung der Harnwege und auf sexuelle Funktionen. Harnwegserkrankungen bei Männern mit leichter oder mittlschwerer BPH können mit verschiedenen Medikamenten gelindert oder sogar geheilt werden, doch jene mit schwerer BPH, die Gefahr laufen, gefährliche Symptome wie etwa eine Harnsperre zu entwickeln, benötigen oftmals einen chirurgischen Eingriff, der auch als transurethrale Resektion der Prostata (TURP) bekannt ist.

The Sexual Side Effects of an Enlarged Prostate 2

Eine medikamentöse Behandlung der sexuellen Nebenerscheinungen von BPH weist allerdings nur eine unklare Erfolgsrate auf. Präparate, die Erektionsstörungen beheben sollen (durch eine gesteigerte Blutzufuhr in den Penis), werden meist auch Männern verschrieben, die an BPH leiden. Die über diese bekannten Arzneien durchgeführten Studien wiesen bei einigen Männern mit BPH eine Steigerung der sexuellen Leistungsfähigkeit nach, wobei festgehalten werden sollte, dass diese Studien die Wirkung meist nur innerhalb einer kurzen Zeitspanne überprüften und es daher kaum Belege über die Langzeiterfolgsraten solcher Medikamente gibt.

Bei speziell für BPH entwickelten Präparaten wurden nachteilige Effekte auf die Sexualität wie Erektionsstörungen, schwächere Ejakulation, Verringerung der Spermienzahl und Schwächung der Stärke und Beweglichkeit der Spermien festgestellt. Bei etwa der Hälfte bis drei Viertel aller Patienten, die sich einer TURP unterzogen, kam es nach der Behandlung zu einer retrograden Ejakulation.

Da die konventionelle Behandlung von sexuellen Nebenwirkungen, resultierend aus einer BPH, nur eine durchwachsene Erfolgsrate zeigt, versprechen sich viele Männer Linderung durch die Anwendung von Naturprodukten. Einige Kräuter haben in letzter Zeit viel Aufsehen auf diesem Gebiet erregt, allen voran die sogenannte Sägepalme. Einige Kurzzeitstudien haben gezeigt, dass dieses Kraut bei der Behandlung einer verminderten Libido genauso wirksam ist wie einige häufig verwendete Medikamente.

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