Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die Todesursache Nummer 1. Jeder Vierte stirbt daran. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass jeder Einzelne versucht, seine Herzgesundheit zu verbessern. Einer gesunden Ernährung kommt dabei besondere Bedeutung zu. Laut Forschungen können drei Lebensmittel das Risiko für Herzerkrankungen drastisch senken, dazu zählen Obstsorten wie Blaubeeren, Äpfel sowie das Fruchtgemüse Tomate.
Tomaten: Lycopin gegen Herzerkrankungen
Egal ob in einer herzhaften Spaghetti-Sauce oder im Salat, Tomaten schmecken nicht nur gut, sie sollen auch das Herz schützen. Dieses Fruchtgemüse enthält Kalium, eine Substanz, die mit weniger Schlaganfällen und möglicherweise auch Herzkrankheiten assoziiert wird, und Vitamin K, das für die Wundheilung und Blutgerinnung wichtig ist.
Andere Stoffe in der Tomate wie Carotinoide, verleihen der leckeren Frucht nicht nur die rote Farbe, sondern wirken sich generell positiv auf die Gesundheit aus. Warum Carotinoide so effektiv im Schutz vor Herzerkrankungen sind, ist auf die Substanz Lycopin zurückzuführen, eine der Verbindungen in den Carotinoiden. Lycopin wirkt als potentes Antioxidans gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und verbessert die Immunfunktion und den Blutdruck. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Menschen, die in Ländern leben, in denen eine mediterrane Kost mit viel Obst und Gemüse im Vordergrund steht, seltener Herzinfarkte oder Schlaganfälle erleiden.
Weniger schlechtes Cholesterin, Senkung des Blutdrucks
Verschiedene Forschungen konnten die positive Wirkung der Tomate auf die Herzgesundheit belegen. Eine Studie zeigte, dass Menschen, die Tomatensaft tranken, ihren LDL-Cholesterin-Spiegel reduzieren konnten, darunter versteht man schlechtes Cholesterin, ein Risikofaktor für die Entstehung von Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Andere Forschungen ergaben, dass der Verzehr von Tomaten den Blutdruck in nur acht Wochen senken konnte, und dass die Frucht Entzündungen verringert, die maßgeblich an Herzerkrankungen beteiligt sind.
Tomatenpille effektiv bei Herzerkrankungen
Da es nicht immer leicht ist, genügend Tomaten in den Speiseplan zu integrieren, stellten sich Forscher die Frage, ob eine Nahrungsergänzung mit dem Fruchtgemüse sinnvoll ist. Zu diesem Zweck gaben Wissenschaftler 72 Probanden, die Hälfte davon hatte Herzerkrankungen, die andere nicht, eine Ergänzung, die Lycopin erhielt, die andere Hälfte bekam ein Placebo. Um festzustellen, ob die Nahrungsergänzung wirkungsvoll war, begannen die Forscher, den Blutfluss der Teilnehmer im Unterarm zu messen, ein Indikator, der das kardiovaskuläre Risiko vorhersagen kann. Sind die Blutgefäße verengt, erhöht sich die Gefahr für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Nach Ablauf von zwei Monaten ergab sich folgendes Ergebnis: Bei jenen Testteilnehmern mit Herzerkrankungen, die die Tomatenpille bekommen hatten, zeigte sich eine deutliche Verbesserung des Blutflusses, das Placebo konnte keine Wirkung erzielen.
Blaubeeren: Reich an Flavonoiden
Auch Blaubeeren sollen sich positiv auf das Herz auswirken. Untersuchungen der University of East Anglia, die im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurden, ergaben, dass die kardiovaskuläre Gesundheit von einer Tasse der leckeren, blauen Früchte profitiert. Bereits 150 Gramm Blaubeeren konnten das Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 15 Prozent reduzieren, bei Menschen mit Übergewicht zeigten sich sogar noch stärkere Wirkungen.
Bereits frühere Studien hatten ergeben, dass der regelmäßige Konsum von Blaubeeren das Risiko für Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes senkt. Die Wissenschaftler führen diesen Umstand auf die in den Blaubeeren enthaltenen Anthocyane zurück, Flavonoide, die den Früchten ihre rote und blaue Farbe verleihen. Vor allem das metabolische Syndrom, eine Vorstufe von Typ-2-Diabetes, erhöht die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch. Charakteristisch dafür sind niedrige Werte an gutem Cholesterin, hohe Triglycerid- und Blutzuckerspiegel, Bluthochdruck, und übermäßig viel Körperfett an der Taille. Menschen mit metabolischem Syndrom weisen mindestens drei dieser Risikofaktoren auf.
Frucht senkt Risiko für Herzerkrankungen um bis zu 15 Prozent
Für ihre Untersuchung zogen die Forscher 138 übergewichtige und fettleibige Teilnehmer mit metabolischem Snydcrom im Alter zwischen 50 und 75 heran. Die Testpersonen aßen ein halbes Jahr lang jeden Tag 150 Gramm oder 75 Gramm gefriergetrocknete Blaubeeren oder nahmen ein Placebo ein, das aus künstlichen Farb- und Aromastoffen bestand. Nach Ablauf der Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass eine Tasse Blaubeeren pro Tag zu einer anhaltenden Verbesserung der Gefäßfunktion, und der arteriellen Gefäßsteifigkeit geführt hatte, was die Forscher zu dem Schluss kommen lässt, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die Früchte um 12 bis 15 Prozent reduziert. Überraschend war, dass jene Teilnehmer, die nur eine halbe Tasse Blaubeeren pro Tag konsumiert hatten, keine Verbesserungen erzielen konnten.
Äpfel: Xyloglucan gegen koronare Herzkrankheit
Nicht zuletzt sollen auch Äpfel der Herzgesundheit zugutekommen. Laut einer Studie, in die in der Fachzeitschrift Nutrition Research publiziert wurde, kann der im Apfel enthaltene Stoff Xyloglucan Herzverletzungen vorbeugen, und die Gefahr einer koronaren Herzkrankheit minimieren. Frühere Studien hatten bereits festgestellt, dass Zellwandpoysaccharide, die über hohe Mengen an Arabinose und/oder Xylose (ein hoher Bestandteil von Xyloglucan) wie Apfelpektin verfügen, vor Herzinfarkten schützen können.
Zu Studienzwecken erhielten Ratten drei Tage lang entweder Baumwollzellulose oder Xyloglucan. Anschließend wurden die Nagetiere einer Ischämie (Verminderung oder Unterbrechung der Durchblutung eines Organs) unterzogen, gefolgt von drei Stunden Blutflusswiederherstellung, um ihre Hypothese zu untermauern.
Zelltod wird gehemmt
Es wurde festgestellt, dass die Supplementierung die Infarktgröße signifikant verringerte, und die Expression von Myoglobin und Fettsäurebindungsprotein erhöhte, die eine Rolle bei der Apoptose und ATP-Erzeugung spielen. Die Untersuchungen legen nahe, dass Xyloglucan in Äpfeln vor Herzinfarkt schützt, und das Risiko einer koronaren Herzkrankheit senkt, indem es den Zelltod hemmt, und den Energiestoffwechsel auf der Grundlage ihrer Ergebnisse verbessert.
Wie Sie die Herzgesundheit natürlich verbessern
Die Herzgesundheit kann jeder von uns verbessern, egal wie alt er ist. Eine gesunde Ernährung, die aus wenig Salz, Transfetten und gesättigten Fetten besteht, dafür fettreichen Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornprodukte enthält, kann das Risiko für die Entstehung von Herzerkrankungen deutlich senken. Darüber hinaus ist moderate körperliche Betätigung im Ausmaß von 150 Minuten pro Woche, Stressreduktion, ausreichend Schlaf, und der Verzicht auf Nikotin essentiell für ein gesundes Herz.