Zwei Studien, die an den Universitäten von Toronto durchgeführt, und in der Zeitschrift Archives of Sexual Behavior veröffentlicht wurden, untersuchten den Zusammenhang zwischen Kuscheln nach dem Sex und der Zufriedenheit in der Beziehung. Die erste Studie untersuchte Daten von Menschen in romantischen Beziehungen und fand heraus, dass Paare, die nach dem Sex über einen längeren Zeitraum kuschelten, sowohl eine höhere sexuelle Zufriedenheit als auch eine höhere Zufriedenheit mit der Partnerschaft angaben. Die zweite Studie untersuchte über 100 Paare und fand heraus, dass eine längere Kuschelsession nach dem Sex die Zufriedenheit der Beziehung bis zu drei Monate verbessern kann.
Es ist wichtig, zu beachten, dass die Dauer des Sex und des Vorspiels die Zufriedenheit der Beziehung nicht beeinflusst. Nur das Kuscheln hatte diesen Effekt. Laut den Forschern deuten diese Studien darauf hin, dass die Zeit nach dem Sex ein entscheidender Zeitpunkt ist, um Intimität und Bindung zu fördern.
Kuscheln = Oxytocin-Freisetzung
Eine körperliche Berührung durch eine andere Person, insbesondere durch jemanden, der Ihnen nahe steht, löst die Freisetzung von Oxytocin aus, einem Hormon, das von der Hypophyse ausgeschüttet wird, einem erbsengroßen Organ an der Basis des Gehirns. Es spielt eine sehr wichtige Rolle bei der emotionalen Bindung, da es das Vertrauen und die Kommunikation zwischen Menschen verbessert. Selbst wenn Sie mit Ihrem Hund spielen, wird Oxytocin freigesetzt, wodurch Sie sich mehr an Ihren pelzigen Freund gebunden fühlen.
Die Effekte von Oxytocin
Oxytocin spielt eine wichtige Rolle in Ihrem Leben, lange bevor Sie überhaupt geboren wurden. Eine Studie, die 2007 im Journal of Psychological Science veröffentlicht wurde, hat herausgefunden, dass der Oxytocin-Spiegel einer Mutter während der ersten Schwangerschaftswochen besonders ansteigt. Das Hormon fördert die Fähigkeit, sich mit dem Neugeborenen zu verbinden, beispielsweise, wenn man mit seinem Kind spielt oder ihm etwas vorsingt. Eine bessere Bindung zwischen Mutter und Kind stärkt auch die Beziehung im späteren Leben des Nachwuchses.
Der Oxytocinspiegel steigt sprunghaft an, wenn sich jemand verliebt. Eine in der Zeitschrift Psychoneuroendocrinology veröffentlichte Studie ergab, dass frischverliebte Paare die doppelte Menge an Oxytocin ausschütten, als jene, die bei schwangeren Frauen gefunden wurde. Dies erklärt teilweise, warum das Frischverliebstein einen solchen Ansturm hervorruft.
Oxytocin scheint in hohem Maße mit dem Glück einer Beziehung verbunden zu sein. Studien haben gezeigt, dass Paare mit höheren Oxytocinwerten mehr miteinander lachen, sich öfter berühren, und die Sätze des anderen beenden. Es wurden sogar Experimente durchgeführt, bei denen Menschen zusätzliche Dosen Oxytocin verabreicht wurden. Paare, denen Oxytocin in die Nase gesprüht wurde, hatten eine bessere Kommunikation und konnten Unstimmigkeiten leichter lösen. Sie wiesen zudem niedrigere Niveaus des Stresshormons Cortisol auf.
Oxytocin ist auch für die Langlebigkeit einer Partnerschaft verantwortlich. Wissenschaftler wissen seit langem, dass Oxytocin notwendig ist, damit Nagetiere ihren Partnern treu bleiben. Eine neuere Studie ergab, dass Männer in Beziehungen, denen zusätzliches Oxytocin verabreicht wurde, sich attraktiven Frauen weiter entfernt hatten, als jene, die kein Oxytocin bekamen. Da alleinstehende Männer keine Wirkung von den höheren Oxytocin-Spiegeln bemerkten, glauben die Forscher, dass das Hormon eine Rolle bei der Förderung der Treue spielen könnte. Andere Studien haben deutlicher gezeigt, dass Paare mit dem höchsten Oxytocinspiegel wahrscheinlich auch nach sechs Monaten noch zusammen sind.
Verwenden Sie Oxytocin zu Ihrem Vorteil
Wenn Sie an einer befriedigenden und dauerhaften Beziehung interessiert sind, denken Sie an die Bedeutung von Oxytocin, das durch körperliche Berührung und romantische Liebe freigesetzt wird. Wie die Kuschelstudie ergab, spielt es keine Rolle, wie oft Sie Sex haben oder wie lange der Sex dauert. Was wirklich zählt, ist die körperliche Zuneigung beim Kuscheln nach dem Sex.
Sie können versuchen, danach mehr als sonst zu kuscheln, sich sinnlich zu massieren, gemeinsam zu duschen, öfter Händchen zu halten, oder einander öfter zu küssen. Diese und alle anderen Formen liebevoller körperlicher Berührung lösen für Sie beide die Freisetzung von Oxytocin aus. Finden Sie eine Form der körperlichen Berührung, die Ihnen und Ihrem Partner Spaß macht, und machen Sie das Ganze zu Ihrer Gewohnheit.