Achtung: Langfristige Einnahme von Ibuprofen kann eine schwache Libido zur Folge haben

Achtung: Langfristige Einnahme von Ibuprofen kann eine schwache Libido zur Folge haben

Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR) sind weit verbreitete Schmerzmittel. Viele davon sind rezeptfrei erhältlich, darunter Aspirin, Naproxen und Ibuprofen. Millionen Menschen greifen zu diesen Arzneien. Da sie wirkungsvoll und leicht zu erwerben sind, nehmen viele Menschen, die chronische Schmerzen haben, täglich NSAR ein. Forschungen geben jedoch Aufschluss über die negativen Auswirkungen, die aus der täglichen Einnahme resultieren.

Forschung untersucht Verbindung zwischen NSAR-Schmerzmitteln und Erektionsstörungen

Frühere Forschungen deuten darauf hin, dass eine Verbindung zwischen Erektionsstörungen und Entzündungen besteht. Forscher einer umfangreichen Studie vermuteten, dass die Einnahme von nichtsteroidalen Entzündungshemmern das Auftreten von Erektionsstörungen reduzieren könnte. Stattdessen stellte sich heraus, dass die tägliche Einnahme von NSAR bei Männern die Wahrscheinlichkeit einer erektilen Dysfunktion erhöhte. Die Teilnehmer der Studie waren zwischen 45 und 69 Jahre alt. Die Wahrscheinlichkeit einer Erektionsstörung betrug bei jenen, die keine nichtsteroidalen Entzündungshemmer verabreicht bekamen, 24 Prozent, bei jenen, die diese Präparate regelmäßig einnahmen, 35,2 Prozent.

Die Autoren dieser Studie bereinigten die Ergebnisse bezüglich Faktoren wie Alter, Herkunft, Ethnizität, Raucher oder Nichtraucher, Body-Maß-Index, und verschiedenste Krankheiten. Trotz dieser Anpassungen bleiben viele Fragen unbeantwortet. Kamen die Ergebnisse der Studie nur zustande, weil NSAR-Schmerzmittel ein Indikator für ein anderes Problem sind, das zu Erektionsstörungen führt? Die Wissenschaftler stellen klar, dass die Studie keine eindeutigen Beweise für einen Kausalzusammenhang liefert.

Weitere Anzeichen deuten darauf hin, dass Ibuprofen eine schwache Libido verursachen kann

Warning: Long-Term Use of Ibuprofen Can Cause Low Libido 2Auch wenn die oben beschriebene Studie nicht eindeutig beweist, dass NSAR zu Erektionsstörungen führen, gibt es andere Forschungen, die den Verdacht bekräftigen. Im Rahmen einer dänischen Studie, wurde 31 männlichen Teilnehmern zwischen 18 und 35 sechs Wochen lang 1200 Milligramm Ibuprofen verabreicht. Viele der Männer entwickelten als Reaktion auf die Einnahme von NSAR Hypognodadismus.

Hypogonadismus bezeichnet eine Funktionsstörung, bei der der Körper nicht genügend Sexualhormone wie Testosteron produziert. Hypogonadismus tritt bei älteren Männern viel häufiger auf und dieses Hormonungleichgewicht kann zu Unfruchtbarkeit, schwacher Libido, abnehmender Muskelmasse, Erschöpfung, Depressionen, Ausfall der Körperbehaarung und sogar zur Entwicklung von Brustgewebe führen. Jene Männer, die an der Studie teilnahmen, bekamen die Symptome schon zwei Wochen nach Beginn der Studie. Zum Glück klangen sie auch wieder ab, als die Einnahme von Ibuprofen endete.

Diese Studie erschien in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Science. Die Autoren der Studie merkten an, dass sich die meisten Warnhinweise bezüglich der langfristigen Einnahme von NSAR auf mögliche Nebenwirkungen in Bereichen wie Magen und Darm, Nieren und Herz bei älteren Menschen beschränkten. Die Ergebnisse der Studie werfen jedoch neue Fragen auf und zwar, inwiefern diese Medikamente für die langfristige Schmerzbekämpfung geeignet sind. Menschen mit Arthritis und Muskelkater nehmen am ehesten nichtsteroidale Entzündungshemmer Tag für Tag ein. Da die Spermienzahl bei Männern in den westlichen Ländern in den letzten 40 Jahren sowieso schon um 52 Prozent gesunken ist, stellt das Hypogonadismusrisiko und die damit verbundene noch weiter abnehmende Fruchtbarkeit ein Besorgnis für die Volksgesundheit dar.

Die Hinweise darauf, dass Ibuprofen eine schwache Libido verursacht, häufen sich. Die Dosis von 1200 Milligramm pro Tag, die den Probanden der Studie verabreicht wurde, liegt innerhalb der empfohlenen Menge, die in der Packungsbeilage von Ibuprofen zu finden ist, also können schon tägliche Dosen negative Effekte haben. Besonders Männer, die bereits bestehende Fortpflanzungsprobleme haben, sollten diese Art von Arzneien definitiv vermeiden. Die gelegentliche Einnahme von Ibuprofen oder einem anderen NSAR-Schmerzmittel wirkt sich aber nicht negativ auf Ihre sexuelle Gesundheit aus.

Andere Medikamente, die Ihr Sexleben beeinträchtigen können

Warning: Long-Term Use of Ibuprofen Can Cause Low LibidoÜber diese rezeptfrei erhältlichen Schmerzmittel hinaus gibt es viele andere Medikamente, die erwiesenermaßen ebenfalls negative Auswirkungen auf die sexuelle Gesundheit haben. Ein weiteres Präparat, das bei Männern zu Hypogonadismus führen kann, ist Finasterid. Es wird häufig verschrieben, um eine vergrößerte Prostata zu behandeln, ein Leiden, das bei einem Großteil der alternden Männer auftritt. Finasterid wird in geringeren Dosen auch bei Haarausfall (besonders bei vorzeitigem) verschrieben. Eine Alternative zu Finasterid bei Haarausfall ist Regaine, das eine gezielte Behandlung ohne Nebenwirkungen auf die Sexualität ermöglicht.

Nicht nur bei Männern zeigen sich aufgrund von verschreibungspflichtigen Medikamenten negative Effekte auf die sexuelle Gesundheit. Die Antibabypille ist bei Frauen ein häufiger Übeltäter, der zu sinkenden Werten bei wichtigen Sexualhormonen und damit zu einer schwächeren Libido führt. Wenn Sie eine Frau sind und fürchten, dass die Antibabypille Ihre sexuelle Befriedigung einschränkt, wechseln Sie das Präparat oder steigen Sie auf andere Verhütungsmethoden wie Kondome, Diaphragma oder Spirale um.

Es gibt unzählige geschlechterübergreifende Medikamente, die die Sexualfunktion von Frauen und Männern beeinträchtigen: zum Beispiel Antidepressiva. Sowohl SSRI als auch trizyklische Antidepressiva sind dafür bekannt, die Sexualfunktion herabzusetzen, besonders die Empfindungen beim Sex und die Fähigkeit, zum Orgasmus zu kommen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Antidepressiva störend auf Ihr Sexleben einwirken, fragen Sie Ihren Arzt, ob man die Dosis senken oder die Arznei wechseln kann. Ein untypisches Antidepressivum ist Bupropion, eines der wenigen Antidepressiva, das sich nicht auf die Sexualität auwirkt.

Andere Gruppen von Medikamenten, die Ihre Sexualfunktion herabsetzen können, sind unter anderem Antihistamine, Antiepileptika, Opioide und Betablocker. Wenn Sie eines oder mehrere der hier erwähnten Arzneien einnehmen oder ein Präparat, das hier nicht aufgelistet ist, aber Ihrer Meinung nach trotzdem Ihrer sexuellen Gesundheit schadet, suchen Sie Ihren Arzt auf. Beachten Sie, dass Sie ohne ärztliche Erlaubnis kein Medikament absetzen sollten.

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