Studien belegen: Stress ist ansteckend

Studien belegen: Stress ist ansteckend

Stress und Angstzustände können quasi jeden Teil der körperlichen und geistigen Gesundheit eines Menschen beeinflussen. Sie können nicht nur ernstzunehmende Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck und Herzleiden verschlimmern, sondern auch ihrerseits eine Reihe von hartnäckigen und lästigen Symptome hervorrufen, die nicht nur die Lebensqualität eines Menschen beeinträchtigen, sondern auch die tägliche Arbeit erschweren. Zu diesen Folgeerscheinungen zählen Kopfschmerzen, Müdigkeit, Depressionen, eine schwache Libido sowie Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Schmerzen in verschiedenen Körperregionen.

Wie Stress übertragen werden kann

Neue wissenschaftliche Forschungen haben gezeigt, dass Stress und Anspannung von Person zu Person übertragen werden können. Psychologen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften sowie von der Universität Dresden führten vor kurzem eine gemeinsame Studie durch, um diese Hypothese zu testen. Die Ärzte verteilten die Testpersonen auf zwei Kontrollgruppen, wobei die erste Gruppe in stressvolle Situationen gebracht wurde, während die zweite diese Situationen lediglich beobachtete. Jeder Testperson wurde entweder ein bzw. eine Angehörige(r) oder eine fremde Person des anderen Geschlechts als Partner zugeteilt. Bei mehr als 25% der Beobachter konnten biologische Symptome einer gesteigerten Anspannung, wie beispielsweise ein Anstieg der Konzentration von Stresshormonen, festgestellt werden.

Researchers Confirm: Stress is ContagiousForscher der kanadischen Universität von Calgary untersuchten die Auswirkungen von Stress auf Labormäuse, indem sie jeweils eine männliche und weibliche Maus als Partner leben ließen und dann einen der Partner isolierten und diesen in besonders stressreiche Situationen brachten. Nachdem sie das Gehirn des Versuchstiers untersucht hatten, wurde es zum jeweiligen Partner zurückgebracht. Die Wissenschaftler fanden nicht nur heraus, dass sich gewisse Neuronen (jene Gehirnzellen die die Reaktion auf Stress steuern) in den Gehirnen der Versuchsobjekten verändert hatten, sondern machten auch die überraschende Entdeckung, dass auch die Gehirne der ungetesteten Partnertiere ähnliche neuronale Veränderungen aufwiesen.

Eine weitere Erkenntis des Forscherteams war die Tatsache, dass die Stresslevels mancher Versuchstiere zum ursprünglichen Zustand zurückkehrten, sobald sie wieder mit ihrem weniger gestressten Partner interagierten. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass einige der weiblichen Tiere ihre Ruhe finden konnten, nachdem sie wieder mit ihren ausgeglichenen männlichen Partnern vereint wurden – der Haken dieser Entdeckung ist jedoch, dass dieses Phänomen nicht bei männlichen Versuchstieren zu beobachten war.

Kann Stress die menschliche Gehirnchemie verändern?

Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass eine Person nicht direkt mit Stress oder traumatischen Situationen zu tun haben muss, um stressbedingte Veränderungen in ihrem Gehirn hervorzurufen. Eine laufende Studie der Virginia Tech Universität fand heraus, dass sich ernstzunehmende Folgen von Angstzuständen wie das Posttraumatische Stresssyndrom (PTSD) bei Personen zeigen können, die diese Situationen nur indirekt erlebten, wie beispielsweise bei Kindern, die die Terroranschläge vom 11. September 2001 im Fernsehen verfolgten. Die Forscher der Virginia Tech bezeichnen dieses Phänomen als Beobachterstress. Ein weiteres Beispiel für diese Form von Stress könnte das Kind oder der bzw. die Partner(in) einer im Kriegseinsatz stehenden Person sein. Die traumatischen Erfahrungen des Soldaten könnten sich in stressbedingten Emotionen seiner oder ihrer Mitmenschen wiederspiegeln, die versuchen, das Leid dieser Person zu lindern.

Wie kann man mit ansteckendem Stress umgehen?

Es gibt eine Reihe von Methoden, verschiedene Arten der Anspannung in den Griff zu bekommen, wie zu Beispiel:

  • Physische Anstrengung stärkt nicht nur die körperlich Verfassung, sondern gibt Ihnen auch die Gelegenheit, einen klaren Kopf zu bekommen.
  • Tief durchatmen. Mehrere Phasen von bewussten, langsamen und tiefen Atemzügen pro Tag können dabei helfen, Anspannungen zu lösen.
  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung verfolgen. Gesunde Lebensmittel versorgen den Körper mit Nährstoffen und helfen, stressbedingte Erkrankungen zu verhindern.
  • Zeit zum Entspannen. Es ist empfehlenswert, sich mindestens einmal pro Tag mit etwas zu beschäftigen, das Freude bereitet. Hier gibt es natürlich keine Vorschriften, es gilt etwas zu finden, das einen auf andere Gedanken bringt und Stress vergessen lässt.
  • Sich anderen öffnen: Oft kann es schon helfen, etwas Dampf abzulassen und seine Ängste und Sorgen einem guten Freund oder einer guten Freundin anzuvertrauen.
  • Natürliche Nahrungsergänzungsmittel einsetzen. Es gibt eine Reihe von Nahrungsergänzungen, die natürliche Substanzen enthalten, welche als„Adaptogene“ fungieren. Dies sind Produkte, die aus Vitaminen und anderen Nährstoffen bestehen, die sich positiv auf die körpereigene Chemie auswirken, und Menschen dabei helfen, sich auf ihre Umwelt besser einzustellen und mit Stress effektiver umzugehen.

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