Die Idee, Vitamin C gegen Erkältungen einzunehmen, ist weit verbreitet. Aber hilft es wirklich? Neue Forschungen greifen diese alte Kontroverse wieder auf – mit überraschenden Ergebnissen.
Im Laufe der Zeit haben sich viele Menschen auf Vitamin C verlassen, um Erkältungen zu behandeln. Von Hausmitteln wie Zitrone im Tee bis hin zu den beliebten Vitamin-C-Erkältungspräparaten greifen wir auf Vitamin C zurück, um Erkältungssymptome zu lindern und die Dauer der Krankheit zu verkürzen. Der Einsatz von Vitamin C bei Erkältungskrankheiten ist jedoch in der Medizin und Wissenschaft nach wie vor äußerst umstritten.
C steht für Kontroverse
Wenn Sie zu denjenigen gehören, die Vitamin C gegen Erkältungen und Erkältungssymptome einnehmen, dann sind Sie nicht allein. Ihre Vermutungen über den Vorteil von Vitamin C bei Erkältungen sind jedoch möglicherweise nicht ganz richtig. Die derzeitige Studienlage deutet darauf hin, dass Vitamin C die Erkältungssymptome nicht verbessert oder die Dauer einer Erkältung signifikant verkürzt, außer bei ausgewählten Bevölkerungsgruppen wie Kindern und Menschen, die unter körperlichem Stress stehen. Bei diesen Menschen war die Wahrscheinlichkeit einer Erkältung durch die tägliche Einnahme eines Vitamin-C-Präparats um die Hälfte geringer. Außerdem sahen sie eine deutliche Verringerung der Dauer von Erkältungen und der Schwere der Symptome. Allerdings scheint der Rest der Bevölkerung nicht dieselben Erfolge zu erzielen.
Das Thema Vitamin C und Erkältung wird jedoch in jüngster Zeit in mehreren Studien wieder aufgegriffen. Trotz der Kontroverse unter Medizinern und Wissenschaftlern scheint die allgemeine Öffentlichkeit zu glauben, dass Vitamin C ihnen hilft. Könnten frühere Studien über die Wirkung dieses Vitamins falsch sein?
Vitamin C bei Erkältungen: Neubewertung der Beweise
Eine Meta-Analyse ist eine der aussagekräftigsten Arten von Beweisen. Bei dieser Art von Untersuchung tragen die Wissenschaftler alle Zahlen aus verschiedenen Studien zusammen, um eine solide Schlussfolgerung zu finden. Diese sind besonders wertvoll in Fällen, in denen es mehrere kleine Studien mit widersprüchlicher Evidenz gibt, was bei Vitamin C gegen Erkältungen der Fall ist. Um die Kontroverse ein für alle Mal beizulegen, führten die Forscher eine Meta-Analyse der hunderten von Studien zu Vitamin C durch. Diese Meta-Analyse ergab, dass Vitamin C die Dauer von Erkältungen verkürzt und dass dieser Effekt bei Kindern besonders ausgeprägt ist.
Die Wirkungen von Vitamin C scheinen sich vor allem dann bemerkbar zu machen, wenn Menschen hohe Dosen davon einnehmen, ein Faktor, der in vielen früheren Studien nicht berücksichtigt wurde. Zudem stellen die beteiligten Wissenschaftler fest, dass Vitamin C keine unerwünschten Wirkungen hat, keine Toxizität aufweist und zudem preiswert ist. Sie schienen der Meinung zu sein, dass dies eine kostengünstige Möglichkeit wäre, die Auswirkungen der kalten Jahreszeit zu beeinflussen, wenn auch nur in geringem Maße. Damit sollte die Kontroverse eigentlich beigelegt sein, aber es scheint sie nur wieder neu entfacht zu haben.
Wie sehr spielt die Dosierung eine Rolle?
Wie diese Untersuchung feststellt, kann die Dosierung einen großen Unterschied machen, inwiefern Vitamin C eine Erkältung beeinflusst. Viele Studien untersuchen die Auswirkungen der empfohlenen Tagesdosis, aber die meisten Menschen, die eine Erkältung mit Vitamin C behandeln, nehmen viel höhere Dosen zu sich. Da Vitamin C ein wasserlösliches Vitamin mit einer sehr kurzen Halbwertszeit im menschlichen Körper ist, kann man es funktionell nicht überdosieren. Es hat keine Toxizität, selbst Dosen mit dem 50-fachen der empfohlenen Menge verursachen nur Magenschmerzen. Die Einnahme von Überdosen dieses Vitamins zur Behandlung einer Erkältung ist nicht kontraindiziert.
Eine aktuelle Studie untersuchte, wie sich die Einnahme von hochdosiertem Vitamin C auf Infektionen auswirkt. Die Ergebnisse waren eindeutig: Die Einnahme hoher Dosen verhinderte und behandelte ein breites Spektrum von Infektionen, von Bakterien über Viren bis hin zu Protozoen. Die Dauer von Erkältungen, die per Definition durch einen Virus verursacht werden, wurde unter hochdosiertem Vitamin C um fast 20 Prozent verkürzt und auch die Symptome wurden in dieser Zeit gemindert. Es hat somit den Anschein, dass die Hausmittel in diesem Fall richtig waren, solange die Betroffenen eine Mega-Dosis des Vitamins zu sich nahmen.
Erkältung auf natürliche Weise behandeln
Gegen eine Erkältung gibt es derzeit kein medizinisches Heilmittel. Allerdings gibt es ein paar Möglichkeiten, wie Sie dazu beitragen können, Ihre Symptome zu verbessern und vielleicht sogar die Dauer Ihrer Krankheit zu verkürzen. Erstens: Kümmern Sie sich um sich selbst, sobald Sie die ersten Anzeichen einer Krankheit spüren. Wenn Sie sich viel Ruhe gönnen, sich gesund ernähren und sich anderweitig verwöhnen, kann Ihr Immunsystem effizient arbeiten, um die Infektion zu bekämpfen.
Zweitens, greifen Sie auf die Mittel zurück, die Ihre Großmutter verwendet hat. Dazu gehören die Einnahme von reichlich Vitamin C, entweder in Tabletten- oder Nahrungsform, und das Trinken von Suppe. Hühnersuppe hat sich in Studien tatsächlich als wirksames Mittel gegen Erkältungen erwiesen. Es wurde auch festgestellt, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D das Risiko von Erkrankungen der Atemwege verringert. Zuletzt, versichern Sie sich, dass die Verantwortung bei Ihnen liegt. Bleiben Sie möglichst zu Hause, wenn Sie krank sind, um die Keime von anderen Menschen fernzuhalten. Niesen Sie in den Ellbogen, waschen Sie sich regelmäßig die Hände und erwägen Sie das Tragen einer Gesichtsmaske, um die Verbreitung der Keime einzudämmen. Wenn Sie die Erkältung so schnell wie möglich loswerden und gleichzeitig ihre Ausbreitung verhindern wollen, ist das der beste Weg, um so schnell wie möglich wieder voll gesund zu werden.